Foto: Franz Radner

 

 

Gottesdienst zum 2. Advent
aus der reformierten Erlöserkirche,
Wien-Favoriten am 5. Dezember 2021,
mit Ulrike Wittich

Orgelvorspiel: Juliane Schleehahn
Lied: Evangelisches Gesangbuch 11, 1,4,5,7: Wie soll ich dich empfangen

1) Wie soll ich dich empfangen
und wie begegn’ ich dir,
o aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.

4) Ich lag in schweren Banden,
du kommst und machst mich los;
ich stand in Spott und Schanden,
du kommst und machst mich groß
und hebst mich hoch zu Ehren
und schenkst mir großes Gut,
das sich nicht lässt verzehren,
wie irdisch Reichtum tut.

5) Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt
als das geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund kann aussagen,
so fest umfangen hast.

7) Ihr dürft euch nicht bemühen
noch sorgen Tag und Nacht,
wie ihr ihn wollet ziehen
mit eures Armes Macht.
Er kommt, er kommt mit Willen,
ist voller Lieb und Lust,
all Angst und Not zu stillen,
die ihm an euch bewusst.

Begrüßung und Spruch:

Steht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Mit diesem Vers aus dem Lukas-Evangelium (21,28) begrüße ich Sie und euch alle hier jetzt zum Gottesdienst. Ein passender Vers zum 2. Advent, ein passender Vers in unsere trübe, bedrückte Zeit hinein. Nein, es ist nicht einfach, den Kopf über Wasser zu halten und positiv in die Welt zu schauen. Die Pandemie zehrt an uns allen und wen macht sie nicht zuweilen trübsinnig und grantig? Wann nimmt das alles ein Ende, was wird die Zukunft bringen? Auf unseren Schultern liegt eine Last. Die macht es schwer, das Haupt zu erheben. Unsere Erlösung naht? Wann denn bitte?

Manchmal muss einfach geraunzt werden, gejammert und geklagt. Unter uns und vor Gott. Das darf man. Das tun die Menschen der Bibel auch. Aber nicht nur. Denn der Monatsspruch für Dezember verspricht:
Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht Gott (bei Sacharja 2, 14) Was für ein schönes Bild: Gott will zu uns nach Hause kommen, als Untermieter, als Mitbewohner, in unsere schönen und warmen Wohnungen. Ganz nah zu uns. Dorthin, wo auch unser Ärger und unsere Sorgen wohnen: Damit es besser wird.

Gott kommt zu uns. Was wir ihm sagen wollen, beten wir mit Worten nach dem

69. Psalm: (Gute Nachricht)

Hilf mir, Gott! Die Flut geht mir bis an die Kehle!
Ich versinke im brodelnden Schlamm
Meine Füße finden keinen Halt.
Ich treibe ab in tiefes Wasser, die Strömung reißt mich mit sich fort.
Bis zur Erschöpfung habe ich geschrien,
meine Kehle ist davon ganz entzündet.
Meine Augen sind müde geworden
vom Ausschauen nach dir, meinem Gott! (…)
Doch ich bete zu dir. Hilf mit in der Stunde, die du bestimmst!
Du bist so reich an Güte, darum erhöre mich.
Du bist doch der Retter, auf den Verlass ist.
Lass mich nicht im Schlamm versinken, zieh mich heraus!
Erhöre meine Bitte, Gott, denn deine Güte tut mir wohl;
Wende dich zu mir in deinem Erbarmen!

Lesung: Jak 5, 7-11 (Auswahl) aus dem Neuen Testament:

Jakobus erinnert hier die auf die Wiederkunft Jesu Wartenden an die Sehnsucht der alttestamentlichen Propheten auf Erlösung: Liebe Brüder und Schwestern, haltet geduldig aus, bis der Herr kommt. Seht, wie der Bauer voller Geduld auf die kostbare Frucht der Erde wartet. Er weiß, dass sie zum Wachsen den Regen braucht. Auch Ihr müsst geduldig ausharren. Fasst Mut, denn der Tag, an dem der Herr kommt, ist nahe. Klagt nicht übereinander, (…). Sondern nehmt euch ein Beispiel an den Propheten, die im Auftrag Gottes geredet haben. Nehmt euch ein Beispiel daran, wie standhaft sie alles ertrugen, was man ihnen antat. Sie alle, die durchgehalten haben, preisen wir glücklich. (…) Denn Gott ist voller Liebe und Erbarmen.

Lied: Evangelisches Gesangbuch 7, 1,4-6: O Heiland reiß den Himmel auf

1) O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf;
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.

4) Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.

5) O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern;
o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein
in Finsternis wir alle sein.

6) Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig Tod.
Ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend zu dem Vaterland.

Predigttext: Jes. 63,15 – 64,3 (Lutherbibel):

15So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. 16Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, Herr, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. 17Warum lässt du uns, Herr, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind! 18Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. 19Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen, 641wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, dass dein Name kundwürde unter deinen Feinden und die Völker vor dir zittern müssten, 2wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten, und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen! 3Von alters her hat man es nicht vernommen, kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohltut denen, die auf ihn harren.

Predigt:

Gnade sei mit uns von dem, der da war, der da ist und der wieder kommt.

Was für ein Text! Gar nicht erbaulich. Keine warme, hoffnungsvolle Adventsstimmung. Letzten Sonntag hatte Jesaja noch eine tröstliche Botschaft für uns: Finsternis bedeckt die Erde und Dunkelheit die Völker. Aber dein Licht kommt!.

Heute ganz das Gegenteil: Was für ein Aufschrei!

Jesaja hat offenbar gründlich genug. Gründlich genug von der Situation, der Krise, in der er lebt. Er ist in einem Elend, in dem er den Überblick verliert über alles. Ein Rundumschlag aus Verzweiflung, Schmerz, Wut über Gott und die Welt. Das muss raus! Wie auch immer! Da ist nur noch der eine Wunsch: dass es endlich aufhört, das Elend und er wütet: „Schau vom Himmel, Gott, komm herab, zerreiß den Himmel! Zeig doch endlich deine Stärke und Macht! Wie Feuer und Erdbeben, das die Feinde zittern macht. Tu Furchtbares! Mach Angst denen, die uns bedrohen.“ Zerreißen, entzünden, zerfließen lassen: was für Gewaltphantasien!

Und sowas steht in der Bibel. Befremdlich, vielleicht auch abstoßend. Wie redet der mit Gott?

Den Schrei nach Gott, den kann man ja noch gut nachfühlen, aber den Ruf nach Rache und Vergeltung …? Wie war das noch mit dem ‚Selig sind die Frieden stiften‘ …?

Ja, ich fand den Text auch erst sehr befremdlich, besonders das Gottesbild: diese Vorstellung vom gewalttätigen, rächenden Gott.

Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann sind mir Strafphantasien und Rachegelüste auch manchmal gar nicht so fern. Kommt halt auf die Situation an.

Die Situation: Bei Jesaja war es die Erfahrung von Fremdherrschaft, Vernichtung, Verbannung.

Er schreib diesen Text zwischen 520 und 510 vor Christus. Im Jahr 586 vor Christus hatte der babylonische König Nebukadnezar das Land überfallen, Jerusalem und den Tempel zerstört und Teile des Volkes nach Babylon verschleppt. Vorbei das gewohnte, normale Leben. Der Himmel war finster, die Zukunft wolkenverhangen. Wie sollte es weitergehen, auch mit dem Glauben? Würde es jemals wieder so sein wie früher?

Und dann stellten sie fest: Wir können auch ohne Tempel glauben. Was uns trägt sind die Geschichten von Gott und seine Gebote.

Später wurde dann doch der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut. War jetzt alles wieder so wie früher? Oder hatte die Erfahrung des Exils irgendwelche Eindrücke hinterlassen?

Offenbar meinte Jesaja dass man in puncto Glauben nichts dazugelernt hatte, das Bestand hatte. Alte Missstände und soziale Ungerechtigkeit hatten sich wieder eingeschlichen. Und da platzt ihm der Kragen.

Soweit zur Situation damals.

Strafphantasien und Rachegelüste sind auch mir manchmal nicht soo fern. Kommt auf die Situation an:

Vielleicht gibt es auch bei uns manchmal, Situationen, die der des Jesaja ein bisschen ähnlich ist. Manchmal? Oder vielleicht gerade jetzt? Spüren wir ein bisschen in uns hinein.

Schon viel zu lange leben wir in der Verbannung, die Krise, die Pandemie ist noch immer nicht vorbei. Immer neue Wellen. Kein Ende in Sicht. Kein Licht am Ende des Tunnels.

Am Anfang, damals vor 1 ½ Jahren da waren wir optimistisch und geduldig. Wir waren kreativ, hilfsbereit und einander zugewandt. Wir hatten ein starkes Gefühl von Verbundenheit: „Auch, wenn es gerade unbequem ist und der Alltag beschwerlich: Gemeinsam schaffen wir das. Diese Durststrecke werden wir hinter uns bringen und das Leben wieder genießen.“ Wie hoffnungsvoll wir da noch waren! Das war ein sehr, sehr gutes Gefühl.

Und jetzt? Jetzt ist es anders. Es nimmt kein Ende. Und nicht nur das. Vielleicht wird es sogar noch schlimmer. Auf was werden wir uns noch alles einstellen müssen? Wird es jemals wieder wie früher sein?

Wir sind es leid. Wir sind genervt. Es zehrt. Auch an unserer Menschenfreundlichkeit. Ein Gefühl von Spaltung verdrängt die Verbundenheit.

Die Aggression wird mehr. Das liest man sogar in den Medien. Aggression, nicht nur auf Demonstrationen. Auf beiden Seiten. Schreiduelle statt sachlicher, respektvoller Diskussion. Protestreiche Tumulte vor Spitälern. Es geht um die Sache, ja, aber nicht um die gemeinsame Suche nach Auswegen, sondern– so kommt es mir vor – um’s Rechthaben, um Kampf. Mitunter auf allen Seiten.

Und ganz heimlich, ohne dass wir es gern laut sagen würden, kommen da auch manchmal diese kleinen Rachegelüste, die wir nicht wirklich zugeben und wir uns öffentlich natürlich sofort verbieten (und natürlich rede ich jetzt nur von mir): Eine kleine heimliche Schadenfreude, wenn es einen vehementen Leugner erwischt, Ärger und Wut auf Maßnahmenverweigerer, Sorge und Angst, wenn die Zuteilung von Intensivbetten abgewägt werden muss, und so etwas wie gehässige Ironie gegenüber selbsternannten Virologen und der von ihnen empfohlenen Medikation. Wütende Hilflosigkeit gegenüber zur Schau gestellter Selbstbezogenheit.

Ja, auch die Witze sind böser geworden. Wie ich. Ich werde auch böser. Und ich will das nicht. Es nützt nichts und tut mir und anderen nicht gut. Und Gott auch nicht. Es trennt, uns voneinander und von Gott. Ist es das, was Jesaja als Abirrung von Gott und Verstockung beschreibt? Als Sünde also?

Ich kenne das Gefühl des Jesaja, auch aus anderen herausfordernden Situationen: Es reicht! Reiß den Himmel auf! Mach End, oh Herr, mach Ende… wo steht das nochmal?

Manchmal muss man es einfach – sorry! – rauskotzen. Wut, Sorge, Rachephantasien. Heimlich für sich selbst und auch offen gegenüber Gott. So, wie Jesaja. Sein Ausbruch ist, so denke ich, kein Wunsch nach einem gewalttätigen, rächenden Gott, sondern der Ausdruck einer tiefen Verzweiflung. Jesaja hadert nicht mit Gott, sondern wirft ihm sozusagen alles vor die Füße. Er tobt und klagt, mit dem Blick zu Gott hin.

Auch im Bewusstsein eigener Sünden und der Entfernung von Gott.

Trotzdem hält Jesaja an Gott fest, so wie so viele klagende Psalmbeter. Denn da stehen ja nicht nur Wutsätze. ‚Unser Erlöser, das ist von alters her dein Name.‘ (V.16 b), ‚der so wohltut denen, die auf ihn harren.‘ (V. 3b). Auch im weiteren Text geht es noch ein bisschen hin und her zwischen Klage und Hoffnung. Und immer mischen sich vertrauensvolle Sätze ins Hadern.

Vers 4: ‚Du begegnest denen, die Gerechtigkeit üben und auf deinen Wegen deiner gedenken.‘- Denen, die ihren Ärger und ihre Strafphantasien eben nicht ausleben – möchte ich ergänzen.

Vers 7: ‚Du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk.‘

Es ist, als ob Jesaja in all seinen Klagen die Grundfesten seines Glaubens heraufbeschwört. Daran hält er sich fest. Das hilft. Auch uns.

Nein, nichts ändert sich dadurch an der Situation. Aber vielleicht klärt sich so der Blick und die Seele wird sanfter und Menschenfreundlichkeit zieht ein.

Also steht auf und erhebt eure Häupter! Denn Gott will bei uns wohnen!

Amen.

Lied: Evangelisches Gesangbuch 16, 1; 4-5: Die Nacht ist vorgedrungen

1) Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.

4) Noch manche Nacht wird fallen
auf Menschenleid und -schuld.
Doch wandert nun mit allen
der Stern der Gotteshuld.
Beglänzt von seinem Lichte,
hält euch kein Dunkel mehr,
von Gottes Angesichte
kam euch die Rettung her.

5) Gott will im Dunkel wohnen
und hat es doch erhellt.
Als wollte er belohnen,
so richtet er die Welt.
Der sich den Erdkreis baute,
der lässt den Sünder nicht.
Wer hier dem Sohn vertraute,
kommt dort aus dem Gericht.

Gebet: 

Guter Gott,
du bist da, in dieser Zeit der Verunsicherung und Ungewissheit.
Du bist unser fester Bodenunter den Füßen.
Du gibst uns Geduld, wenn uns Trübsal umschleicht und Sorge und Ärger.
Bei dir können wir Hoffnung schöpfen und wieder fröhlich werden
Du verbindest uns, auch wenn wir Abstand halten,
Lass uns einander sehen und die Verbundenheit aller Menschen spüren.
Wir bitten dich, dass wir das Miteinander sehen und Achtsamkeit füreinander nicht vergessen, und die Dankbarkeit, auch wenn wir manchmal nur klagen wollen.
Für alle Menschen bitten wir: um Kraft, um Zuversicht, um Phantasie, um Menschenfreundlichkeit.
Wie für uns selbst.
In der Stille nennen wir dir die Menschen,
die uns in diesen Tagen besonders am Herzen liegen
und beten.

Unser Vater im Himmel  …

Lied: Evangelisches Gesangbuch 361, 1-3: Befiehl du deine Wegen

1) BEFIEHL du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann.

2) DEM HERREN musst du trauen,
wenn dir’s soll wohlergehn;
auf sein Werk musst du schauen,
wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich gar nichts nehmen:
es muss erbeten sein.

3) DEIN ewge Treu und Gnade,
o Vater, weiß und sieht,
was gut sei oder schade
dem sterblichen Geblüt;
und was du dann erlesen,
das treibst du, starker Held,
und bringst zum Stand und Wesen,
was deinem Rat gefällt.

Abkündigungen:
Segen:

Gott sei vor uns, um uns den Weg zu zeigen,
und neben uns, um uns zu schützen.
Gott sei hinter uns, um uns zu bewahren,
und unter uns, um uns aufzufangen.
Gott sei in uns, um uns zu trösten,
und um uns herum, um uns zu beleben
durch seinen Geist der Geduld und der Zuversicht.
So segnet uns der gütige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist,
Amen.

Lied: Evangelisches Gesangbuch 361, 6 + 12: Befiehl du deine Wege

6) HOFF, o du arme Seele,
hoff und sei unverzagt!
Gott wird dich aus der Höhle,
da dich der Kummer plagt,
mit großen Gnaden rücken;
erwarte nur die Zeit,
so wirst du schon erblicken
die Sonn der schönsten Freud.

12) MACH END, o Herr, mach Ende
mit aller unsrer Not;
stärk unsre Füß und Hände
und lass bis in den Tod
und allzeit deiner Pflege
und Treu empfohlen sein,
so gehen unsre Wege
gewiss zum Himmel ein.

Orgelnachspiel: Juliane Schleehahn: Praeludium in g-Moll von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)