Foto: Franz Radner

 

 

 

Gottesdienst aus der reformierten Erlöserkirche,
Wien-Favoriten, 18. Oktober 2020
mit Ulrich Körtner


Lied: EG 166, 1+2+6 Tut mir auf die schöne Pforte

1) Tut mir auf die schöne Pforte,
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.

2) Ich bin, Herr, zu dir gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
laß es deinen Tempel sein.

6) Rede, Herr, so will ich hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts laß meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not.

Begrüßung mit dem Wochenspruch aus Jer 17,14:

Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.

Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes.

Psalm: Ps 32,1-5.10-11:
Gebet:

Herr, unser Gott, wir kommen zu dir mit allem,
was in der vergangenen Woche geschehen ist,
mir dem, was hinter uns liegt,
und dem, was uns beschäftigt und umtreibt.
Laß uns jetzt ruhig werden
und von uns abfallen, was uns ablenkt,
damit wir uns für dich öffnen und dich hören und spüren können.
Sei du jetzt unter uns und in uns.
Gib uns einen neuen, beständigen Geist
und hilf uns, unser Leben neu auf dich auszurichten.

Lesung: Mk 2,1-12:

Herr, dein Wort ist unseres Fußes Leuchte und ein Licht auf unserem Wege.

Predigt: Eph 4,22-32

Legt von euch ab den alten Menschen mit seinem früheren Wandel, der sich durch trügerische Begierden zugrunde richtet. Erneuert euch aber in eurem Geist und Sinn und zieht den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit. Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen und gebt nicht Raum dem Teufel. Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit eigenen Händen das nötige Gut, damit er dem Bedürftigen abgeben kann. Lasst kein faules Geschwätz aus eurem Mund gehen, sondern redet, was gut ist, was erbaut und was notwendig ist, damit es Gnade bringe denen, die es hören. Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid für den Tag der Erlösung. Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung seien fern von euch samt aller Bosheit. Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.

Lutherbibel 2017

Du musst dein Leben ändern! Wie leicht sagt sich das, und wie schwer ist das umzusetzen. Bei wem der Leidensdruck im Beruflichen oder Privaten zu groß wird, sucht vielleicht fremde Hilfe. Menschen, die mit sich selbst und ihren gegenwärtigen Lebensumständen unzufrieden sind. Menschen, die an sich und ihrer Umgebung leiden. Der Bedarf an Lebensberatung und Coaching ist heute groß, nicht nur von Einzelnen, sondern auch von Firmen und öffentlichen Einrichtungen.

Wir wissen von uns freilich nur zu gut, wie unendlich schwer es ist, auch nur das eigene Verhalten zu verändern; die eigenen Lebensgewohnheiten, die uns möglicherweise schaden; unsere Umgangsformen; die Kommunikation mit Arbeitskollegen oder in der Familie. Wie schwer ist es doch, eigene Einstellungen zu ändern, von der eigenen Persönlichkeit ganz zu schweigen. Immer wieder fallen wir in alte und schlechte Gewohnheiten zurück, die wir so gern ablegen würden. Immer wieder kommt der alte Mensch in uns zum Vorschein, mit seinen Charakterzügen, die uns unsympathisch sind, seinen menschlichen Schwächen und Ängsten.

Neue Männer braucht das Land! hat die deutsche Liedermacherin Ina Deter Anfang der 1980er Jahre gesungen. In ihrem Lied geht es um das Verhältnis der Geschlechter zueinander, um Gleichberechtigung und um Männer, die das gewohnte Machogehabe ablegen. Brauchen wir nicht auch in der Politik neue Menschen und eine neue Kultur? Menschen, die mitfühlend, empathisch und authentisch sind, denen das Wohl ihrer Mitmenschen ebenso am Herzen liegt wie die Natur und das Leiden der Tiere.

Aber haben nicht alle politischen Ideologien in der Vergangenheit vergeblich von einem neuen Menschen, einem ebenso freien wie solidarischen Menschen geträumt, friedliebend und gerecht? Haben nicht alle Experimente, einen neuen Menschen durch politische Umerziehung zu formen, in die Barbarei geführt? Trifft das nicht auch auf religiöse Bewegungen in Geschichte und Gegenwart zu, die vom himmlischen Jerusalem oder einem Gottesstaat träumen?

Auch im Epheserbrief ist vom neuen Menschen die Rede, einem Menschen, der nach Gott geschaffen und wahrhaft gerecht und heilig ist. Wir sollen den neuen Menschen anziehen und den alten Menschen ablegen wie ein altes Kleid. Wir sollen unseren Geist und Sinn erneuern und als wahrheitsliebende, ehrliche und arbeitsame, freundliche und gütige Menschen leben. Sind wir das? Können wir das?

Verbitterung, Wut, Zorn, das alles soll bei uns nicht mehr vorkommen. Ist das nicht übermenschlich und geradezu gegen unsere Natur gedacht? Lassen sich menschlich-allzu menschlichen Regungen wie Zorn und Wut überhaupt unterbinden? Gewiss leuchtet es ein, dass wir unseren Gefühlen nicht immer hemmungslos freien Lauf geben sollen. Aber ist es, psychologisch betrachtet, nicht geradezu schädlich, wenn negative Affekte ständig unterdrückt und verdrängt werden? Ist offene Aggression nicht ehrlicher als geheuchelte Sanftmut und Milde?

Der Epheserbrief hält allerdings nicht eine reine Moralpredigt, sondern er fordert uns auf, bei dem zu bleiben und das zu werden, was wir bereits sind. Der Verfasser ist davon überzeugt, dass wir durch die Taufe zu einem neuen Menschen geworden sind. Nicht wir haben aus uns einen neuen Menschen gemacht, wir könnten das auch gar nicht, sondern Gott verwandelt uns durch sein schöpferisches und heilendes Wort. Er ruft uns zum Glauben an ihn, er weckt in uns das Vertrauen zu ihm, er nimmt zu uns eine liebevolle Beziehung auf und heilt den Riss, der in unserem Herzen zwischen uns und Gott als offene Wunde klafft.

Das Ablegen des alten Menschen und Anziehen des neuen Menschen ist ein neutestamentliches Bild für die Taufe. Auch das Bild von der Versiegelung mit dem Heiligen Geist, das der Epheserbrief verwendet, ist eine Metapher für die Taufe. Der neue Mensch, der in der Taufe angezogen wird, ist, wie Paulus sagt, kein anderer als Christus. Darum kann Paulus auch vom „Anziehen Christi“ sprechen, wenn er die Taufe meint. Wer getauft ist, wird zu einem neuen Ich. Ich lebe, schreibt Paulus, doch nicht mein altes Ich, sondern Christus in mir. Durch die Taufe tritt Christus in unser Leben, um uns an sich zu binden und zu verwandeln. Diese Verwandlung, zu der wir von uns aus nicht fähig sind, soll sich aber auch in einem entsprechenden Lebenswandel zeigen.

Der Epheserbrief ruft uns also unsere Taufe in Erinnerung und fordert uns dazu auf, diese auch wirklich ernst zu nehmen. Das ist mit der Ermahnung gemeint, den heiligen Geist nicht zu kränken, mit dem wir zur Erlösung versiegelt sind. Hand aufs Herz: Wer von uns denkt schon immer daran, dass er getauft ist? Die meisten von uns wurden als Säuglinge getauft. Die Fotos von diesem Ereignis sind längst vergilbt, und auch unsere Konfirmation, die die Gültigkeit der Taufe noch einmal bekräftigen sollte, liegt vielleicht schon lange zurück.

In ihrem schon erwähnten Lied sang Ina Deter: „Ich schreib’s an jede Wand: Neue Männer braucht das Land.“ Martin Luther schrieb es nicht gerade an jede Wand, aber tatsächlich oft auf seine Tischplatte: Ich bin getauft. Das rief er sich in Erinnerung, wenn ihn Glaubenszweifel und Ängste peinigten. Ich bin getauft: Damit rief er sich aber auch in Erinnerung, wozu wir von Gott berufen sind, nämlich zu einem Leben, wie es uns Christus vorgelebt hat.

Auch der Epheserbrief erinnert uns an das, was wir von Jesus gehört oder in der Bibel gelesen haben. Ihm sollen wir nachfolgen und bei allem, was wir tun und lassen, fragen: Was würde Jesus dazu sagen? Würde er gutheißen, was wir tun und wie wir leben?

Wenn wir uns ehrlich betrachten, können wir diese Frage wohl kaum immer mit Ja beantworten. Dass wir uns Christen nennen, heißt eben noch lange nicht, dass wir auch wie Christen leben. Und wenn heute das Christentum vielen Menschen nichts mehr zu sagen hat oder unglaubwürdig erscheint, dann sollten wir die Schuld nicht immer bei anderen, der Kirche und ihrer Vergangenheit suchen, sondern auch bei uns selbst.

Der Epheserbrief richtet sich an eine Gemeinde aus ehemaligen Heiden, deren christliche Identität inmitten einer nichtchristlichen Umwelt verloren zu gehen droht. Stehen nicht auch wir in dieser Gefahr: in einer pluralistischen Gesellschaft, in der es schwerfällt, klare Positionen zu beziehen, in der eine Religion so gut oder schlecht erscheint wie die andere, in der christliche Überzeugungen als reaktionär bekämpft oder belächelt werden und moralische Werte von vornherein verdächtig erscheinen oder der Lächerlichkeit preisgegeben werden.

Der Verfasser des Epheserbriefes warnt seine Leser vor der Nichtigkeit einer heidnischen Gesinnung. Der Verstand der Heiden sei verfinstert, ihr Leben von Gott, der Quelle wahren Lebens, entfremdet. Die Heiden seien abgestumpft und haltlos, voller Gier und jeder denkbaren Ausschweifung ergeben.

Wer könnte bestreiten, das es all das auch heute gibt? Aber der Epheserbrief gibt uns keinen Grund zur Selbstgerechtigkeit und Herablassung gegenüber anderen. Unter denen, die der Kirche oder dem Christentum distanziert gegenüberstehen, gibt es etliche, deren humanitäre Gesinnung manchen Christen beschämen muss. Und längst nicht jeder, der nicht zur Kirche geht, ist dem Materialismus und Egoismus erlegen. Christus geht den Menschen auch außerhalb der verfassten Kirchen nach. Nicht nur bei Angehörigen anderer Religionen, sondern selbst bei solchen, die sich für religiös unmusikalisch halten, steht uns steht kein Urteil darüber zu, ob sie von Gott entfremdet sind oder nicht. Vielmehr stehen wir selbst immer wieder in der Gefahr, uns von Gott zu entfremden und Christus, seine Botschaft und sein Lebensbeispiel aus dem Blick zu verlieren.

Luther hat davon gesprochen, dass wir der alte und der neue Mensch zugleich sind. Wir seien Gerechte und Sünder zugleich. Und darum setze die Taufe einen lebenslangen Prozess in Gang, bei dem täglich der alte Adam in uns ersäuft werden und der neue Mensch geboren werden solle. Wenn wir uns mit unseren eigenen Augen betrachten oder von anderen von außen gesehen werden, unterscheiden wir uns in nichts von anderen. Da ist nur der alte Mensch zu sehen, auch mit seinen Anwandlungen von Zorn, Wut und Erbitterung. Der neue Mensch aber ist der, der wir in Gottes Augen sind, und der zu sein und zu werden wir bestimmt sind. Und auch wenn sich sein Bild immer wieder verdunkelt, soll doch dieser neue Mensch in unserem Leben und Handeln sichtbare Gestalt annehmen.

Das heißt dann konkret, dass wir unseren Zorn und unsere Wut vor Gott bringen können, so wie es in den alttestamentlichen Psalmen immer wieder geschieht, statt sie ungebremst am Mitmenschen auszulassen. Wohin mit meiner Wut? Zu Gott im Gebet, um in der Zwiesprache mit ihm innerlich frei zu werden, damit uns der Zorn nicht beherrscht und wir zur Vergebung bereit werden, wie auch Gott uns in Christus vergeben hat. Dann aber sollen wir uns auch auf die Menschen zugehen, mit denen wir im Streit liegen, und uns um Aussöhnung bemühen. Andernfalls wird unser Gebet unglaubwürdig, wenn wir mit den Worten Jesu bitten: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Die Sonne soll über unserem Zorn nicht untergehen. Das wird nicht immer gelingen. Aber grundsätzlich ist es doch so, dass der Zorn, wenn er nicht besänftig wird, wie ein Schwelbrand um sich frisst oder aber zum kalten Zorn gefriert, der Menschen bitter und zynisch macht.

Wir sollen uns an Christus orientieren, der keine Lüge kannte, sondern stets die Wahrheit redete. Wir sollen auch dann bei der Wahrheit bleiben und der Wahrheit dienen, wenn es für uns mit persönlichen Nachteilen verbunden ist. Jesus kritisiert in der Bergpredigt die Praxis des Schwörens und fordert von uns, stattdessen von uns ein aufrichtiges Ja oder Nein. In Wien fällt das Ja- und Nein-Sagen offenbar besonders schwer. Ein Ja heißt nicht unbedingt ja, ein Nein nicht wirklich nein. Und neben Ja und Na gibt es das Naja oder ein Vielleicht.

Ist denn die Aufforderung, stets die Wahrheit zu sagen, nicht überhaupt weltfremd, zum Beispiel in der Welt der Politik? Schon Pilatus, gewissermaßen der Ingegriff des zynischen Machtpolitikers, hat gefragt: Was ist Wahrheit? Donald Trump spricht von alternativer Faktenlage und legt sich die Wahrheit so zurecht, dass sich die Balken biegen. Wer wie er notorisch Lügen verbreitet, auch über seine politischen Gegner, untergräbt das Fundament unseres Zusammenlebens. So sehr die Lüge in der Politik zu verurteilen ist, so sehr haben aber auch Politiker Anspruch auf Fairness, nicht nur beim politischen Gegner, sondern auch beim Wähler. Alle Politiker als notorische Lügner und korrupt abzustempeln, ist ein Verstoß gegen das achte Gebot. Der immer wieder beklagte Niedergang der politischen Kultur wird durch uns selbst befördert, wenn wir diejenigen, die noch bereit sind, in die Politik zu gehen, pauschal verunglimpfen und uns damit auch noch einen bequemen Vorwand schaffen, weshalb wir uns für Politik nicht mehr weiter interessieren oder gar als einfache Bürger engagieren sollten.

Der Forderung nach Wahrheitsliebe mag man entgegenhalten, dass sie lebensfremd ist. Wir leben nun einmal in einer unvollkommenen Welt, in der es das Böse und die Unredlichkeit gibt. Gebiert die abstrakte Wahrheitsliebe nicht nur neues Leiden? Zerstört sie nicht eigenes und fremdes Leben? Immanuel Kant war zum Beispiel der Ansicht, man müsse auch dann die Wahrheit sagen, wenn sich ein Mensch bei mir versteckt und von Leuten gesucht wird, die ihm nach dem Leben trachten.

Dietrich Bonhoeffer hat dagegen vor einer „Satansweisheit“ gewarnt. „Ihr Wesen ist, dass sie unter dem Schein der Wahrheit alles leugnet, was wirklich ist. Sie lebt vom Hass gegen das Wirkliche“ und zerstört menschliches Leben, z.B. wenn Details aus dem Privatleben oder der Intimsphäre von Menschen am Arbeitsplatz oder in den Medien an die Öffentlichkeit gezerrt werden. Womöglich unter treuherziger Berufung auf die journalistische Informationspflicht. Gebt nicht Raum dem Teufel! warnt der Epheserbrief. Der Teufel, so heißt es im Johannesevangelium, ist der Vater der Lüge. Die Lüge aber kann auch im Gewand der Wahrheit daherkommen. Wahrheitsliebe aus dem Geist Christi, der die Wahrheit in Person ist, zeigt sich darin, dass man eben keineswegs immer und überall die nackte Wahrheit verbreitet und Menschen bloßstellt, sondern gegebenenfalls auch schweigt.

Die Wahrheit reden aber heißt, wie Luther in seiner Auslegung des achten Gebotes sagt: „Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unseren Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern solle ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.“ Das ist ganz im Sinne des Epheserbriefes gedacht. Dazu schenke uns Gott die Kraft.

Orgelmusik: Juliane Scleehahn: Zwischenspiel: Improvisation

Mit freundlicher Genehmigung von Juliane Schleehahn.

Gebet:

Herr, mache uns zu Werkzeugen deines Friedens,
daß wir Liebe üben, wo man sich haßt,
daß wir verzeihen, wo man sich beleidigt,
daß wir verbinden, wo Streit ist,
daß wir Hoffnung erwecken, wo die Verzweiflung quält,
daß wir ein Licht anzünden, wo die Finsternis regiert,
daß wir Freude bringen, wo der Kummer wohnt.
Wir bitten dich für alle, die sich für Recht und Gerechtigkeit einsetzen,
für alle, die sich für einsetzen für Arme und Flüchtlinge,
für alle, die wegen ihres Einsatzes für Menschenrechte verfolgt werden,
für alle, die in unserem Land und unserer Stadt
politische Verantwortung tragen,
für unsere Gemeinde und deine Kirche.
Höre nicht auf, Herr, unser Gott,
uns und aller Welt mit deinem guten Wort zuzusetzen,
daß der Glaube sich herumspreche bei allen Menschen
und die Kraft deiner Barmherzigkeit sich durchsetze,
wo die Mächtigen sich vergessen
und die Ohnmächtigen vergessen werden,
wo nach Leben geschrieen und um Gnade gebettelt wird.
Und wenn wir am Ende sind,
dann bleib du unser Anfang und unsere Zuversicht,
für und für.

 

Vaterunser

Vaterunser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lied: EG 355, 1-3 Mir ist Erbarmung widerfahren
Abkündigungen:
Segen:

Der HERR segne dich und behüte dich.
Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.
Der HERR erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Lied: EG 347,1-4 Ach bleib mit deiner Gnade

1) Ach bleib mit deiner Gnade
bei uns, Herr Jesu Christ,
daß uns hinfort nicht schade
des bösen Feindes List.

2) Ach bleib mit deinem Worte
bei uns, Erlöser wert,
daß uns sei hier und dorte
dein Güt und Heil beschert.

3) Ach bleib mit deinem Glanze
bei uns, du wertes Licht;
dein Wahrheit uns umschanze,
damit wir irren nicht.

4) Ach bleib mit deinem Segen
bei uns, du reicher Herr;
dein Gnad und alls Vermögen
in uns reichlich vermehr.